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04.04.2025

Digitale Souveränität in Gefahr?

Inhaltsverzeichnis

Sollten deutsche Unternehmen jetzt auf europäische Cloud-Lösungen setzen?

Daten sind das Rückgrat der digitalen Wirtschaft – doch wer kontrolliert sie? Die Wiederwahl von Donald Trump und seine „America First“-Politik haben neue Unsicherheiten ausgelöst und das Thema digitale Souveränität bei vielen wieder auf den Tisch gebracht. Deutsche Unternehmen fragen sich zunehmend, ob sie weiterhin auf US-amerikanische Cloud-Anbieter setzen können, ohne die Kontrolle über ihre geschäftskritischen Daten zu verlieren.

Aber ist diese Sorge berechtigt – und gibt es überhaupt brauchbare Alternativen?

US-Cloud-Anbieter – bequem, aber nicht risikofrei

Die Verbreitung und Vormachtstellung der US-amerikanischen Hyperscaler AWS, Microsoft Azure und Google Cloud wird oft mit dem großen Leistungs- bzw. Feature-Umfang begründet. Auch die schnelle und unbegrenzte Skalierbarkeit, die Innovationsgeschwindigkeit sowie der Bekanntheitsgrad tragen dazu bei, dass sich Unternehmen für die Hyperscaler entscheiden.

Doch dieser Komfort hat seinen Preis – und der zeigt sich spätestens bei geopolitischen Spannungen.

Rechtliche Unsicherheiten: Der CLOUD Act als Problemfaktor

Seit Inkrafttreten des US CLOUD Acts (Clarifying Lawful Overseas Use of Data Act) im Jahr 2018 können US-Behörden weltweit auf Daten zugreifen, die bei US-Cloud-Anbietern gespeichert sind, etwa zur Strafverfolgung – und zwar auch dann, wenn diese Daten in Europa liegen. Das kollidiert mit den strengen Vorgaben der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und birgt erhebliche rechtliche Unsicherheiten für deutsche Unternehmen:

  • Herausgabeanordnung nach CLOUD Act kann Daten europäischer Unternehmen treffen
  • Kunden des Providers haben keine Möglichkeit, der Datenherausgabe zu widersprechen
  • Rechtsgrundlage für die Datenweitergabe nach DSGVO fehlt

Politische Einflussnahme: Gefahr wirtschaftlicher Abhängigkeit

Die Trump-Administration hat bereits gezeigt, wie schnell politische Entscheidungen die Verfügbarkeit von Technologien beeinflussen können. Ein Beispiel ist der amerikanische Technologiekonzern Maxar, der auf Anweisung der US-Regierung den Zugang der Ukraine zu Satellitenbildern sperrte. Sanktionen oder Exportkontrollen können europäische Unternehmen unvermittelt treffen und ihre digitale Infrastruktur gefährden. Diese Gefahr wird zusätzlich verstärkt durch den Vendor Lock-in, der insbesondere bei den US-Anbietern mit proprietären Technologien besteht. Fällt ein Dienst weg, ist ein reibungsloser und schneller Wechsel auf eine andere Technologie schwierig, da die Kompatibilität zwischen den Anbietern oft nicht gegeben ist.

Risikofaktoren politischer Abhängigkeit:

  • Zugriffsbeschränkungen auf geschäftskritische Daten
  • Plötzliche Vertragskündigungen oder Serviceausfälle
  • Langfristige Bindung an außereuropäische Rechtsnormen

Sicher, flexibel & souverän mit europäischen Cloud-Lösungen

Um diese Risiken zu vermeiden, verlagern immer mehr Unternehmen ihre Workloads und Daten weg von den Hyperscalern hin zu Cloud-Anbietern mit Sitz sowie Rechenzentren in Deutschland und Europa.

Die Vorteile einer souveränen Cloud

VorteilUS-Cloud-AnbieterEuropäische Cloud
DSGVO-KonformitätTeilweise unsicherVollständige Einhaltung europäischer Standards
DatenhoheitZugriff durch US-Behörden möglichKontrolle ausschließlich in europäischer Hand
Politische UnabhängigkeitHohe Abhängigkeit von US-PolitikSchutz vor außereuropäischer Einflussnahme
KundennäheGlobale Service-StandardsIndividuelle Betreuung und persönlicher Support

4 Schritte für IT-Verantwortliche auf dem Weg zur digitalen Souveränität

Um digitale Souveränität zu erreichen und die Vorteile einer souveränen Cloud auszuschöpfen, bedarf es einer sorgfältigen strategischen Planung und Datenklassifizierung. Mit klaren Maßnahmen können IT-Verantwortliche die Kontrolle über ihre Unternehmensdaten zurückgewinnen und langfristig sichern:

  1. Aktuelle Cloud-Strategie analysieren
    • Welche Daten liegen in US-Clouds?
    • Besteht ein Risiko durch den CLOUD Act?
  2. Daten-Governance optimieren
    • Klare Richtlinien zur Datenklassifikation und Zugriffskontrolle
    • Regelmäßige Compliance-Prüfungen und Audits
  3. Partner für souveräne Cloud wählen
    • Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen, zertifizierten Providern
    • Transparente Datenverarbeitung ohne versteckte Risiken
  4. Optional: Multi-Cloud-Ansatz etablieren
    • Bei Bedarf europäische und internationale Cloud-Lösungen in einer Multi-Cloud kombinieren
    • Kritische Daten in deutschen Rechenzentren speichern

Nicht länger abwarten – jetzt digitale Unabhängigkeit sichern

Die geopolitischen Unsicherheiten werden aller Voraussicht nach anhalten – digitale Souveränität wird damit einmal mehr zum entscheidenden Faktor für deutsche Unternehmen. Der Weg dorthin führt dabei immer über eine unabhängige und souveräne Infrastruktur.

Bei plusserver steht die Hoheit Ihrer Daten im Vordergrund. In unserer Vorreiterrolle für digitale Souveränität engagieren wir uns für höchste Sicherheits- und Datenschutzstandards und setzen uns für die Förderung einer souveränen und transparenten Cloud-Nutzung in Deutschland ein. Auf unseren sicheren, skalierbaren Cloud-Plattformen realisieren unsere Kunden zukunftsfähige und kosteneffiziente digitale Anwendungen.

Entscheiden auch Sie sich jetzt für eine zukunftssichere und Compliance-konforme Cloud-Infrastruktur, die Ihre Daten in zertifizierten deutschen Rechenzentren schützt und nicht unter den CLOUD Act fällt. Optional können Sie auf Open Source setzen, um vollständig unabhängig von bestimmten Technologien zu bleiben und jederzeit die Freiheit zu haben, Ihren Anbieter zu wechseln.

Direkt loslegen!

Testen Sie unsere datensouveränen Cloud-Lösungen oder lassen Sie sich von uns beraten. Unsere Expert:innen planen gemeinsam mit Ihnen den Umzug vom Hyperscaler und unterstützen Sie auf Wunsch auch bei der Durchführung der Migration, um den Wechsel so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Über den Autor

Deborah Spanier ist seit Juni 2021 Content & Product Marketing Manager bei plusserver. Sie verantwortet die Positionierung und Marketinginhalte rund um die Produkte plusKI, pluscloud open und pluscloud VMware. Daneben betreut sie das Referenzkundenprogramm.

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