Wie ist digitale Souveränität definiert?
Bisher wird zwar viel davon gesprochen aber noch gibt es keine einheitliche Definition für digitale Souveränität. Grundsätzlich geht es jedoch immer darum, dass Unternehmen und Menschen im digitalen Raum selbstbestimmt handeln und entscheiden können. Im Mittelpunkt stehen dabei Aspekte wie Datenhoheit, Datenschutz, Sicherheit sowie vertrauenswürdige Infrastrukturen.
Es geht darum, Geschäftsgeheimnisse von Forschungseinrichtungen und Unternehmen sowie die Privatsphäre von Personen bestmöglich zu schützen. Und das lässt sich letztlich nur durch das Zusammenwirken aller beteiligten Akteure erreichen nämlich Wirtschaft, Politik sowie Bürger:innen. Digitale Souveränität ist somit ein gesellschaftliches Ziel, zu dem jeder Einzelne seinen Teil beitragen kann und muss.
Unabhängigkeit & Datenhoheit behalten
Die Corona-Pandemie hat die Bedeutung der digitalen Transformation nochmals schlagartig ins Scheinwerferlicht gerückt. Digitale Technologien nehmen heute in der Gesellschaft eine zentrale Rolle ein. Man kann sogar sagen, dass unser Alltag inzwischen zum Großteil von einer reibungslos funktionierenden, vernetzten, sicheren und verfügbaren Infrastruktur abhängt. Sei es, um Handel zu betreiben, unsere Arbeit zu verrichten, in Zeiten der Pandemie Infektionsketten nachzuverfolgen, oder erreichbar zu sein.
Moderne Cloud-Technologien bilden heute die Basis für diese leistungsstarke Infrastruktur. Doch oftmals basieren die genutzten Cloud-Angebote auf Technologien und Plattformen von US-amerikanischen oder asiatischen Anbietern. Das stellt für den Einsatz in deutschen und europäischen Unternehmen langfristig ein Problem dar: Es geht sozusagen um die Abhängigkeit von einem nicht-europäischen Anbieter und die Herausforderung bei Datenschutz und Datenspeicherung.
Denn die Hauptsitze der großen Cloud-Anbieter wie Amazon und Google liegen in Rechtsräumen, die nicht mit der DSGVO konform sind. Da Daten das neue Gold sind, ist es wichtig, sie bestmöglich zu schützen und die Hoheit darüber nicht zu verlieren. Die diversen Handelskonflikte, die zuletzt besonders von Seiten der USA geschürt wurden, verdeutlichen noch mehr, wie wichtig digitale Souveränität ist.
Open Source als zentraler Baustein für digitale Souveränität
Unternehmen setzen inzwischen zunehmend auf quellcodeoffene Software, um die Digitalisierung und den Einsatz von Cloud-Technologien voranzutreiben. Und das ist auch gut so. Denn Open-Source-Lösungen sind eine gute Alternative zu proprietär verfügbaren (Cloud-)Technologien. Und sie sind frei von Rechten Dritter.
So bleibt jegliche wirtschaftliche oder politische Einflussnahme dauerhaft ausgeschlossen. Die Gefahr einer Monopolisierung besteht ebenfalls nicht mehr. Vielmehr erhalten Unternehmen mehr Wahlfreiheit bei der Infrastruktur. Und: Da die Software quellcodeoffen ist, kann jeder die Software weiterentwickeln und so dazu beitragen, ihren Mehrwert zu erhöhen.
Gaia-X ist ein europäisches Cloud-Projekt, das die digitale Souveränität und Innovationsfähigkeit Europas sichern soll. Französische und deutsche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft arbeiten gemeinsam mit weiteren europäischen Partnern daran. Im Rahmen dieser europäischen Cloud-Initiative entwickelt die Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) derzeit einen sogenannten Sovereign Cloud Stack (SCS). An dieser Entwicklung sind mehrere Unternehmen aus Europa beteiligt.
Ziel ist es, SCS zur Grundlage der europäischen Cloud Gaia-X zu machen. Der modulare Cloud Stack setzt dazu auf bewährte und existierende Open-Source-Komponenten wie Kubernetes und erweitert diese, wo erforderlich. Das soll Cloud-Betreibern ermöglichen, Dienste wie Infrastructure-as-a-Service oder Container-as-a-Service bereitzustellen. Und das ohne von anderen Anbietern abhängig zu werden. Damit bietet SCS europäischen Unternehmen dann eine sichere und rechtskonforme Alternative zu den Cloud- und Plattformgiganten aus den USA und China.
Föderierte Cloud-Infrastruktur
SCS soll dabei wie eine föderierte Cloud-Infrastruktur funktionieren. Es handelt sich also um einen Zusammenschluss mehrerer Systeme, die dennoch für sich genommen selbständig bleiben und technologisch unabhängig sind.
Unternehmen können so verteilte Cloud-Dienste über verschiedene SCS-Betreiber hinweg nutzen. Vom komplett autarken Betrieb bis zum Full-Service-Management bei einem europäischen Managed Cloud Provider wie plusserver.
Unternehmen haben damit sowohl die Wahl zwischen Eigenbetrieb und Service-Management als auch die Freiheit, jederzeit in eine andere Cloud zu wechseln. Das Endziel ist es, dass jeder die SCS-Software nutzen und aus ihr Mehrwert ziehen kann. Und durch die Weiterentwicklung des Open-Source-Codes kann wiederum der Mehrwert des kompletten Gaia-X-Projektes gesteigert werden.
Deutsche Open Source Cloud verfügbar
plusserver hat mit der neuen pluscloud open bereits eine Open Source Cloud gelauncht, die auf dem Sovereign Cloud Stack basiert und zukünftig alle Gaia-X-Elemente unterstützen wird.
Dem Cloud-Anbieter aus Köln ist dabei nicht nur wichtig, dass Daten in der Cloud sicher und verantwortungsvoll verarbeitet werden. Er möchte auch gewährleisten, dass die Nutzer nicht in Abhängigkeiten geraten. Weder von einzelnen Cloud-Anbietern noch von wirtschaftlichen oder politischen Interessen einzelner Länder. Deshalb kommen in der neuen pluscloud open nur Open-Source-Technologien wie OpenStack zum Einsatz, die frei von Rechten Dritter sind.
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