Laut Bitkom Cloud-Monitor nutzen 84 Prozent aller deutschen Unternehmen ab 20 Mitarbeitenden aktuell die Cloud. Zugleich modernisieren IT-Abteilungen die Art und Weise, wie sie Anwendungen entwickeln und betreiben, um die Entwicklungsgeschwindigkeit und Flexibilität zu erhöhen. Container waren im Rahmen einer Multi-Cloud-Strategie bisher eine mächtige, leider auch eine sehr ambitionierte Lösung für IT-Verantwortliche – selbst mit der Hilfe von Kubernetes als De-facto-Standard für die Container-Orchestrierung. SAP Gardener ist die Antwort auf die Anforderung: „Kubernetes, aber universeller, skalierbarer und flexibler.“ Denn Gardener ist eine quelloffene, Kubernetes-native Erweiterung, die eng am Upstream-Kubernetes entwickelt wurde. Und sie kommt im Rahmen der plusserver Kubernetes Engine (PSKE) zum Einsatz.
Was ist SAP Gardener?
Die Lösung stammt aus Deutschland und ist als Projekt bei SAP entstanden. Der Konzern aus Walldorf suchte eine Möglichkeit, Kubernetes als Cloud-nativen Service unternehmensweit einsetzen zu können. Dabei standen alle Optionen offen: Anschaffung einer Lösung oder gar die komplette Akquisition eines passenden Anbieters. Das Ergebnis der erfolglosen Suche lautete: „wir entwickeln es selbst und machen es Open Source“.
Das Resultat hört auf den Namen „Gardener“, ist seit 2018 öffentlich und SAP ist heute der größte, aber bei weitem nicht der einzige Anwender der Lösung. Das namensgebende Gärtner-Motiv zieht sich durch viele Ebenen durch: Der Installer hört auf den Namen „Landscaper“, Gardenlets sind das Äquivalent zu Kubelets, dazu gibt es „Seed“- und „Shoot“-Cluster, die in der Kubernetes-Terminologie einem Pod und einer Node entsprechen. Das Wichtigste ist dabei jedoch: Wer Kubernetes gut kennt, wird auch das Prinzip von Gardener schnell verstehen. Die Cluster werden mit Gardener ganz ähnlich verwaltet wie Pods in Kubernetes.
Warum sich plusserver für SAP Gardener entschieden hat
SAP Gardener ist folglich Kubernetes – aber konsequent neu gedacht und mit einem intuitiven, skalierbaren Ansatz im Multi-Cloud-Umfeld. Zahlreiche Kubernetes-Cluster – gegebenenfalls über mehrere Cloud-Anbieter hinweg – zu verwalten, beherrscht Gardener besser und übersichtlicher als andere Orchestrierungslösungen.
Die Erweiterung für Kubernetes erlaubt eine komplett Cloud-native Container-Verwaltung und erleichtert damit DevOps-Teams die Arbeit. Gerade bei den typischen Day-2-Operations wie Patching und Monitoring findet eine spürbare Entlastung statt: So werden u.a. das automatisierte Patching der Worker Nodes und die Aktualisierung der Kubernetes-Patch-Version sowie Upgrades der Kubernetes-Minor-Versionen übernommen. Auch Autoscaling und Hibernation lassen sich mühelos planen und somit Ressourcen und Kosten einsparen: Nur bei aktuellem Bedarf werden zusätzliche Pods hinzugefügt bzw. die komplette Test-/Dev-Umgebung über Nacht abgeschaltet, wenn die Entwickler Feierabend haben. Zudem verfügt Gardener über Self-Healing-Mechanismen, um z. B. fehlerhafte Nodes automatisch zu ersetzen und so einen reibungslosen Betrieb rund um die Uhr zu gewährleisten.
Diese Funktionsvielfalt ist ein entscheidender, aber nicht der einzige Faktor, warum sich plusserver im Rahmen seiner Kubernetes Engine (PSKE) für die SAP-Lösung entschieden hat. Gardener setzt mit seiner Open-Source-Lösung bereits auf der Aggregationsebene des Orchestrierers auf und schafft so die Grundlage für vielfältige, unterschiedliche Cloud-Szenarien bis hin zur komplexen Multi-Cloud-Strategie, wie sie in Zukunft von immer mehr Unternehmen angestrebt wird.
Eine Enterprise-fähige Kubernetes-Plattform
Mit Hilfe der PSKE können Unternehmen Tausende Kubernetes Cluster ausrollen und überwachen. Der Zugriff erfolgt über Gardener als Management-System, das entweder über eine grafische Oberfläche oder per API bedient werden kann. Über die Weboberfläche können Cluster innerhalb weniger Minuten hochgefahren werden und sind bereit zu starten. Die Administration der über dieses System erstellten Kubernetes-Cluster erfolgt per API oder CLI.
Volle Kontrolle und digitale Souveränität
Auch im Hinblick auf das Open-Source-Lizenzmodell und die daraus resultierende digitale Souveränität der Unternehmen ist die Kombination der plusserver Kubernetes Engine und Gardener sinnvoll. Denn Gardener passt ideal zum Self-Service-Ansatz der PSKE. Unternehmen, die mehrere IaaS (Infrastructure as a Service) im Einsatz haben, können etwa das Container Lifecycle Management komplett eigenständig mit einem zentralen Tool verwalten.
Dabei ist die plusserver Kubernetes Engine eine zukunftssichere, in viele Richtungen anpassbare und ausbaubare Kubernetes-Lösung. Sie folgt durchgängig dem „Made in Germany“-Ansatz und erlaubt den Betrieb sämtlicher Workloads innerhalb der DSGVO-konformen und BSI-C5-testierten pluscloud open.
Unternehmen können dank integrierter Day-2-Operations und durch zusätzlich buchbare Professional Services das DevOps-Team von Standardaufgaben entbinden und somit Freiräume für digitale Innovationen schaffen. Aufgrund des Security-by-Design-Ansatzes der PSKE ist auch die notwendige Sicherheit garantiert – inklusive Applikationsschutz und Verschlüsselung der persistenten Daten.
Zertifizierte Kubernetes-Lösung
Fazit: Das neue Managed-Kubernetes-Angebot von plusserver erlaubt es Unternehmen, in Kombination mit SAP Gardener die größten Herausforderungen beim Kubernetes-Cluster-Management zu adressieren. Dabei ist nicht nur SAP Gardener durch die Cloud Native Computing Foundation zertifiziert, sondern auch die PSKE. Als Kubernetes Certified Service Provider begleitet plusserver Unternehmen auf dem Weg in die Container-Welt und unterstützt auf Wunsch durch ein individuelles Onboarding.
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