Schwachstellenmanagement
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11.12.2024

Schwachstellenmanagement – Compliance-Anforderungen verstehen und umsetzen  

Inhalt

Schwachstellenmanagement (oft auch Vulnerability-Management genannt) ist mehr als nur ein Beitrag zur IT-Security – es ist ein zentraler Bestandteil einer umfassenden IT-Compliance-Strategie. Im Rahmen eines Risikomanagements gehört es zu den Standardmaßnahmen, die von einschlägigen Normen und Regularien wie ISO 27001 oder NIS2 gefordert werden.

Erfahren Sie im Folgenden, welche Best Practices Ihnen den Weg zu einem effektiven Schwachstellenmanagement ebnen und wie Sie mit gezielten Maßnahmen IT-Risiken erfolgreich reduzieren.

Was ist Schwachstellenmanagement?

Schwachstellenmanagement ist ein Prozess, um Sicherheitslücken (Vulnerabilities) in IT-Systemen, Anwendungen oder Netzwerken zu identifizieren, zu bewerten, zu priorisieren und zu beheben. Diese Sicherheitslücken sind beispielsweise Fehlkonfigurationen oder ungepatchte Fehler in Softwarecode. Das Schwachstellenmanagement ist ein unverzichtbarer Teilbereich des IT-Risikomanagements. Es minimiert Risiken und gewährleistet die Sicherheit der IT-Infrastruktur.

Das Schwachstellenmanagement ist von entscheidender Bedeutung, wenn es um gesetzliche und branchenspezifische Anforderungen geht. Die regelmäßige Überwachung und Behebung von Schwachstellen ist in vielen Regelwerken und Standards zwingend vorgeschrieben.

Schwachstellenmanagement und Compliance

Durch die Einführung eines Schwachstellenmanagements können Unternehmen zentrale Sicherheitsstandards, etwa die ISO/IEC 27001 oder die Anforderungen der neuen NIS2-Richtlinie, gezielt adressieren. Die ISO/IEC 27001 legt den Fokus auf die Implementierung eines Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS), das auf den identifizierten Risiken basiert. Die NIS2-Richtlinie, die den Schutz von Netz- und Informationssystemen in der EU stärkt, verlangt von Unternehmen eine angemessene Risikobewertung und das Management von Sicherheitsvorfällen.

Unternehmen, die Schwachstellenmanagement betreiben, sind gut gerüstet, um die Anforderungen dieser und anderer Normen und Regelungen zu erfüllen. Denn sie haben bereits Prozesse etabliert, die eine proaktive Sicherheitskultur und effektive Reaktionsmechanismen fördern. Auf diese Weise erhöhen sie nicht nur die Sicherheit, sondern sorgen auch für Compliance mit relevanten Vorschriften.

Schwachstellenmanagement in der Praxis: Herausforderungen und Best Practices

Jede unerkannte Schwachstelle im System ist eine potenzielle Eintrittspforte für Cyberangriffe, die zu Datenverlusten, Produktionsausfällen oder teuren Image-Schäden führen können. Als Leitplanke, um diesen Szenarien vorzubeugen, dient ein mehrschrittiger Prozess rund um die Erkennung, Bewertung und Behebung von Schwachstellen. Er zielt auf eine klare Strukturierung und Priorisierung von Sicherheitsmaßnahmen ab, sodass Unternehmen IT-Risiken kontrollieren und Compliance-Anforderungen effizient umsetzen können.

Best Practices im Schwachstellenmanagement

Schwachstellen erkennen

Der erste Schritt ist die regelmäßige und systematische Überprüfung der IT-Landschaft auf potenzielle Sicherheitslücken. Für diese Aufgabe können Software-Lösungen eingesetzt werden, die auf Datenbanken mit den aktuell bekannten Schwachstellen zugreifen. Einschlägige Vulnerability-Management-Tools stellen auch immer ein umfassendes Reporting bereit, das bereits eine Einschätzung bis hin zur Priorisierung oder sogar konkrete Handlungsempfehlungen beinhaltet.

Risiken bewerten
Nach der Identifizierung wird jede Schwachstelle nach ihrer Kritikalität bewertet. Hier fließen Faktoren wie die Schwere der Schwachstelle und deren potenzielle Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse mit ein.
Priorisieren und Ressourcen planen
Die Schwachstellen werden nach Risikograden priorisiert, sodass die kritischsten Bedrohungen zuerst behandelt werden. Eine klare Priorisierung ermöglicht es, auch mit begrenzten Ressourcen effizient zu arbeiten.
Schwachstellen beheben und dokumentieren
Abhängig von der Art der Schwachstelle kommen verschiedene Maßnahmen wie Patching, Konfigurationsänderungen oder die Implementierung zusätzlicher Sicherheitsmechanismen zum Einsatz. Diese Maßnahmen werden dokumentiert, um den Fortschritt nachvollziehbar zu machen. Um die Compliance-Anforderungen der ISO/IEC 27001 oder der NIS2-Richtlinie zu erfüllen, sind eine lückenlose Dokumentation und regelmäßige Überprüfung der umgesetzten Maßnahmen entscheidend. Diese Dokumentation dient als Nachweis gegenüber dem Auditor.

Typische Herausforderungen im Schwachstellenmanagement

In der Praxis stellt das Schwachstellenmanagement viele Unternehmen vor Herausforderungen. Die zunehmende Komplexität moderner IT-Infrastrukturen, Ressourcenknappheit und die richtige Einschätzung von Risiken sind nur einige der Hürden, die überwunden werden müssen, um ein effektives und regelkonformes Schwachstellenmanagement sicherzustellen.
Systemkomplexität
Viele Unternehmen nutzen viele verschiedene IT-Systeme und Anwendungen. Diese sind unterschiedlich sicher mit mehr oder weniger vorhandenen Schwachstellen. Deshalb ist es aufwendig, alle Sicherheitslücken zu finden und zu schließen.
Ressourcenknappheit
Schwachstellenmanagement erfordert spezialisierte Mitarbeitende, Zeit und Tools – Ressourcen, die oft begrenzt sind. Gerade kleinere Unternehmen kämpfen mit dem Aufwand und der notwendigen Expertise, um ihre IT-Sicherheit durchgängig auf hohem Niveau zu halten.
Risikobewertung und Priorisierung
Nicht jede Schwachstelle stellt eine unmittelbare Bedrohung dar. Die Herausforderung besteht darin, die Risiken gezielt zu bewerten und die kritischen Schwachstellen zuerst anzugehen. Die gute Nachricht: Aktuelle Software-Lösungen nehmen Unternehmen einen Großteil der Arbeit ab. Um den größtmöglichen Nutzen aus diesen Tools zu ziehen und die typischen Herausforderungen zu umschiffen, empfiehlt sich die Kombination aus einer Security Scanner und einem Security Operations Center (SOC). Die Analyst:innen im SOC unterstützen Unternehmen bei der Priorisierung und Beseitigung der Sicherheitslücken und entlasten interne Ressourcen. Was erst einmal teuer und aufwendig klingt, kann bequem und nach Bedarf „as a Service“ extern bezogen werden.

Schwachstellenmanagement mit Services aus der Cloud

Ein Security Scanner as a Service vereinfacht den Schwachstellenmanagement-Prozess erheblich. Durch den externen Service kann das interne IT-Team entlastet werden, da weniger manuelle Aufgaben anfallen. Dies spart Zeit und reduziert die Notwendigkeit, zusätzliche Fachkräfte einzustellen oder zu schulen. Um die gesamte technische Infrastruktur kümmert sich der Provider und unterstützt durch technisches Consulting, wenn der Kunde dies wünscht.

Bei plusserver basiert die Lösung auf dem Open-Source-Tool OpenVAS, dessen Entwicklung durch das BSI unterstützt wurde. Mehr als 120.000 Schwachstellentests und Compliance-Prüfungen deckt das Tool aktuell ab.

Da der Scanner DSGVO-konform in zertifizierten deutschen Rechenzentren betrieben wird, erfüllt er strenge Datenschutzanforderungen und hilft Unternehmen dabei, sich sowohl an die ISO/IEC 27001 als auch an die NIS2-Richtlinie anzupassen. Regelmäßige Berichte und Nachweise erleichtern es, den geforderten Sicherheitsstandard gegenüber Auditoren und Aufsichtsbehörden zu dokumentieren.

Der Security Scanner as a Service skaliert problemlos mit wachsenden IT-Infrastrukturen mit und wird entsprechend der Nutzung abgerechnet (pay as you go).

Optional besteht die Möglichkeit, den Security Scanner in das SOC as a Service von plusserver oder auch ein eigenes SOC einzubinden, um bei der Behebung und Dokumentation zusätzliche Unterstützung zu erhalten. Ein SOC spielt auch im Rahmen eines ganzheitlichen Security-Konzepts eine große Rolle. Denn Schwachstellenmanagement ist nur eine der notwendigen Maßnahmen, um Compliance mit NIS2 und Co. zu erzielen.

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Über den Autor

Daniel Graßer verantwortet seit Juni 2022 als Senior Director of Security Services das Security Portfolio & Services sowie die dazugehörige Strategie bei plusserver. Das Leistungsportfolio umfasst neben hochstandardisierten Cloud-Produkten u. a. Themen wie Security as a Service, Anti-Ransomware-Strategien bis hin zum Betrieb von SOC-Leistungen.

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Sebastian Latz

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