Wir stellen die vielseitigen Bestandteile der AWS Cloud sowie die wesentlichen Vor- und Nachteile dieser Public Cloud vor.
Inhalt
Wie funktioniert Amazon AWS?
AWS, eine Tochterfirma von Amazon.com, ist eine umfangreiche Plattform für Cloud Computing Services. Cloud Computing beinhaltet in der Regel die drei Bestandteile Infrastucture as a Service (IaaS), Platform as a Service (PaaS) und Software as a Service (SaaS). Oder einfach gesagt: Statt eigene Server oder Datacenter zu betreiben, beziehen die Kunden hier IT-Infrastrukturen und -Dienste nach Bedarf und müssen sich nicht um die Wartung und Updates der zugrunde liegenden Hardware und Rechenzentren kümmern.
Laut eigener Aussage bietet AWS im Vergleich zu anderen Cloud-Anbietern deutlich mehr Services mit einem größeren Funktionsumfang. Dies umfasst sowohl Infrastrukturlösungen wie Compute-Ressourcen, Speicher und Datenbanken als auch Lösungen zu aktuellen Trends wie Machine Learning, Künstliche Intelligenz oder Internet of Things. Dadurch möchte AWS seinen Kunden die Möglichkeit bieten, schnell und einfach in die Cloud zu wechseln und dort sämtliche digitalen Projekte abbilden zu können. So bietet AWS auch zahlreiche Datenbanken, die der Cloud Provider eigens für spezifische Anwendungen entwickelt hat.
Was kostet AWS?
Der Anbieter stellt eine Preisliste für seine Dienste zur Verfügung. Die tatsächlichen Kosten für den Nutzer richten sich dann nach dem individuellen Verbrauch. Dies ist einerseits ein Vorteil, da die Kunden jederzeit flexibel bleiben und ihre Ressourcen an den Bedarf anpassen können. Auf der anderen Seite können die Kosten auch leicht aus dem Ruder laufen, wenn der Verbrauch dann doch höher ist als zuvor erwartet. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, hier stets ein Auge auf Bedarf und Nutzung zu haben. Alternativ können Unternehmen auf die Dienste eines Managed AWS Cloud Providers zurückgreifen, der sie bei der Gestaltung und beim Betrieb ihrer AWS Server unterstützt und die Kosten für die Amazon Web Services optimiert.
Was sind die wichtigsten AWS-Vorteile?
AWS-Vorteile
+ Kosteneffizienz: AWS gilt als recht günstig, außerdem bezahlen Sie nur die Services, die Sie wirklich nutzen. Vorherige Investitionskosten entfallen komplett.
+ Verfügbarkeit: Zur Umsetzung neuer Ideen, kann Ihr Entwicklerteam unmittelbar auf die Services zugreifen und damit beispielsweise schnell auf Veränderungen im Markt reagieren.
+ Netzwerk: Die AWS Cloud ist aktuell innerhalb von 25 geografischen Regionen in 81 Availability Zones verfügbar (Stand September 2021). Aufgrund von kurzen Übertragungswegen sind Latenzzeiten gering.
+ Auswahl: User von AWS können auf eine breite Palette an Services zugreifen, die kontinuierlich weiterentwickelt wird.
+ Flexibilität: Kapazitäten können jederzeit flexibel hinzugefügt oder weggenommen werden. Das ermöglicht agiles und skalierbares Handeln.
Welche AWS-Nachteile sind zu beachten?
AWS-Nachteile
– Orientierung: Die große Auswahl an Services kann etwas überfordernd sein. Daraus kann sich auch leicht eine Kostenfalle entwickeln, wenn Unternehmen der Überblick fehlt, welche AWS Server und Dienste sie tatsächlich benötigen. Der Bedarf muss im Grunde permanent überwacht und angepasst werden, um wirklich von AWS-Kostenvorteilen profitieren zu können.
– Beratung: Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen bietet AWS kaum Beratungsleistungen an. Es besteht jedoch die Möglichkeit, auf externe Managed AWS Cloud Service Provider wie plusserver bzw. Beratungsunternehmen zurückzugreifen. Diese erarbeiten gemeinsam mit ihren Kunden eine optimierte Strategie für die Cloud-Nutzung.
– Unabhängigkeit: In Europa wird das Thema „digitale Souveränität“ immer wichtiger. Als US-amerikanisches Unternehmen unterliegt Amazon dem US CLOUD Act und muss daher in bestimmten Fällen der Regierung Zugriff auf Kundendaten gewähren, auch wenn es sich um AWS Hosting in Europa handelt. Quelloffene, europäische Cloud-Lösungen, die zum Beispiel im Rahmen des Projekts Gaia-X entstehen, können hier eine Alternative bieten.
Woraus besteht AWS Cloud Computing?
Die AWS Services umfassen ein komplettes Ökosystem an Rechenleistung, Speicher, Software und Diensten. Zu den wichtigsten Services gehören:
AWS Cloud Server: Nutzer von AWS können auf virtuelle Server (= EC2, Elastic Compute Cloud) zugreifen. Als Betriebssysteme stehen unter anderem Linux-Distributionen oder Microsoft Windows zur Verfügung. Die Abrechnung erfolgt je nach Dauer (stunden- oder sekundenweise), genutztem Arbeitsspeicher oder Compute Units.
Speicherplatz: Unternehmen können theoretisch beliebig große Datenmengen über AWS speichern. Sie bezahlen jeweils nur den verbrauchten Speicherplatz. Die Speicherung erfolgt über den hauseigenen Speicherdienst Amazon Simple Storage Service (AWS S3), der Zugriff über HTTP/HTTPS.
Netzwerk: Die Inhalte aus AWS-Diensten (z.B. EC2 oder S3) werden via CloudFront, einem Content Delivery Network (CDN), bereitgestellt. Durch die globale Verteilung wird die Zugriffszeit reduziert. Neben einzelnen Dateien können, je nach Konfiguration, auch ganze Domains bereitgestellt werden, auf Wunsch auch SSL-verschlüsselt.
Datenbankservices: Mit SimpleDB und Relational Database Service (RDS) stehen zwei verschiedene virtuelle Datenbanken zur Auswahl, wobei erstere eher für „einfache“ Ablagen gedacht ist. Die virtuelle Datenbank von RDS basiert auf MySQL, Microsoft SQL Server oder Oracle.
Entwicklungstools: Von der Entwicklung über das Analysieren und Debuggen sowie Testing bis hin zur Bereitstellung hält AWS alle nötigen Werkzeuge für Entwickler bereit.
AWS Marketplace: Eine ständig größer werdende Auswahl an Software, die unabhängige Anbieter zur Verfügung stellen. Hier sind auch zahlreiche Anwendungen aus den Bereichen IoT, AI oder Big Data zu finden.
Wer nutzt AWS Hosting?
Für Unternehmen sind Public Clouds beispielsweise nützlich, um schnell und einfach individuelle Anwendungen entwickeln zu können, ohne eigene Produktlizenzen oder Server-Hardware erwerben zu müssen. Oder anders gesagt: AWS stellt Entwicklern eine maßgeschneiderte und zuverlässige IT-Infrastruktur auf Abruf zur Verfügung (PaaS).
Darüber hinaus können Shopsysteme oder Anwendungen wie WordPress oder andere Content-Management-Systeme über AWS laufen. Auch ein automatischer Lastüberlauf aus der eigenen IT in die Public Cloud ist ein häufiger Anwendungsfall, um die Verfügbarkeit eines Webangebots auch bei hohem Traffic zu gewährleisten.
Neben der sofortigen Verfügbarkeit, der Flexibilität und der breiten Serviceauswahl kann vor allem die Kosteneffizienz für die Nutzung von AWS sprechen, sofern man die o.g. Punkte zu den AWS-Kosten beachtet.
Wie steht es um Sicherheit und Compliance bei AWS?
Da die Rechenzentren und AWS Server von Amazon betrieben werden und der User im Regelfall nicht weiß, in welcher Region die Services gebucht werden, wird AWS immer wieder mit dem Thema Datensicherheit konfrontiert. Nicht umsonst wirbt das Unternehmen auf der Webseite mit Sicherheitszertifizierungen, Verschlüsselungen, Hardware-Sicherheitsmodulen uvm. Außerdem legt man bei AWS laut eigenen Angaben viel Wert auf Compliance und führt beispielsweise Identitätsprüfungen durch.
Für besonders sensible Projekte oder eine von Unternehmensseite vorgegebene Datenspeicherung in Deutschland bietet sich jedoch ggf. die Nutzung einer Hybrid Cloud an, die sowohl AWS als auch weitere Infrastrukturen umfasst, die in Deutschland betrieben werden. Sensible Informationen können dann in der bekannten Umgebung gespeichert werden. Ein Datenaustausch ist über entsprechende Schnittstellen jederzeit problemlos möglich.
Managed AWS Cloud - was bietet ein Managed Cloud Provider?
Hinsichtlich der schnellen Umsetzung innovativer Entwicklungen und Funktionen vertrauen bereits hunderttausende Kunden auf AWS Cloud Computing. Ideen können sehr schnell und vor allem risikoarm (Finanzen, Ressourcen) in die Tat umgesetzt werden. Dafür ist es nicht zwingend notwendig, tiefgehende Cloud-Expertise im eigenen Unternehmen aufzubauen. Managed Public Cloud Provider unterstützen Unternehmen dabei, die optimalen Cloud-Ressourcen für ihren spezifischen Bedarf zu ermitteln, das Setup zu planen und die Anwendungen zu migrieren. Im späteren Betrieb übernehmen externe Dienstleister auch das Management sowie den Support.
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