„No Backup, no Mercy“ – keine Datensicherung, kein Mitleid, heißt es oft im IT-Umfeld. Während es unter Privatpersonen oft schon schmerzlich genug ist, wenn durch einen Festplatten-Crash oder technisches Versagen sämtliche Fotos und persönlichen Daten der letzten Jahre verloren sind, kann es ein Unternehmen in ernste Schwierigkeiten bringen, wenn Mitarbeiter- oder Kundendaten oder wichtige Unternehmensdaten unwiederbringlich vernichtet werden.
Fakt ist, dass auch heute noch viele Unternehmen nicht ausreichend für die Sicherheit und die Wiederherstellbarkeit ihrer Daten in einem Schadensfall gerüstet sind.
Warum ein Offsite Backup unternehmenskritisch ist
Dabei geht es stets um Business Continuity, also das Aufrechterhalten des IT-Betriebs im Notfall. Ein Hardware- oder Netzwerkausfall, eine Fehlfunktion in der Software oder gar ein gezielter Hacker- oder Malware-Angriff, aber auch eine Überschwemmung oder ein Brand in einem Rechenzentrum – all das können Szenarien sein, die ein funktionierendes und vor allem aktuelles Backup erforderlich machen.
Unternehmen, die hier durch ein Offsite Backup vorgesorgt haben, verringern im Ernstfall den Schaden für den Geschäftsbetrieb und verbessern die Chance darauf, schnell wieder arbeitsfähig zu sein. Denn das setzt voraus, dass nicht nur ein aktuelles Backup existiert, sondern dass dieses auch an einem anderen Ort, beispielsweise in einem Cloud-Rechenzentrum, sicher aufgehoben ist.
Laut einer Studie des Backup-Spezialisten Acronis haben 76 Prozent der befragten Unternehmen im Laufe der letzten zwölf Monate einen Ausfall in Teilen der IT erlitten, bei dem das Backup hilfreich war – in 49 Prozent der Fälle kam es zu Datenverlusten.
Was ist ein Offsite Backup?
Beim Offsite Backup handelt es sich um eine Datensicherung, bei der die Daten eines Unternehmens an einem entfernten Ort gesichert werden. Wie ein Offsite Backup sinnvollerweise erfolgen sollte, hängt im Einzelfall von der Datenmenge, der Komplexität und Art der IT-Infrastruktur des Unternehmens ab sowie von den verfügbaren Medien. Denn so vielfältig wie die IT-Strategien sind auch die Auswahlmöglichkeiten, wenn es darum geht, das passende Backup-Medium zu finden.
Hierfür gibt es inzwischen eine Vielzahl von Backup-Lösungen, angefangen bei externen Medien wie Festplatten, SSDs, Magnetbändern oder optischen Sicherungsmedien.
Immer häufiger wird vor allem aber die Cloud als bevorzugte Offsite-Sicherungslösung interessant. Das gilt nicht nur bei jenen Unternehmen, die noch mit dem klassischen Rechenzentrum arbeiten, sondern ein Cloud Backup kann auch sinnvoll sein, wenn die eigentlichen Originaldaten in der Cloud abgelegt werden. Denn auch ein Cloud-Rechenzentrum ist trotz umfassender Schutzmaßnahmen nie 100-prozentig vor Ausfällen gefeit.
Wichtig ist in jedem Fall, dass ein Offsite Backup komplett ist und möglichst weitgehend automatisiert erfolgt, sodass sich gegebenenfalls mit nur wenigen Klicks sämtliche Ressourcen – seien sie in der Cloud oder im On-Premises-Rechenzentrum – wiederherstellen lassen.
Ein Cloud Backup ist aufgrund zahlreicher Vorzüge interessant: Es lässt sich individuell und besser als lokale Lösungen planen, überwachen und an sich ändernde (meist wachsende) Anforderungen eines Unternehmens anpassen. Hinzu kommt, dass in nahezu jeder Cloud-Umgebung und bei jedem Cloud-Backup-Anbieter standardisierte Jobs und Workflows vorgesehen sind, sodass einer automatisierten Erstellung der Sicherheitskopien nichts im Wege steht. Darüber hinaus lässt sich bei Backup-Service-Providern mit Cloud-Anbindung alles aus einer Hand beziehen – zuverlässiger Support inklusive.
Regelmäßig und sicher erstellt, nicht nur auf einem Medientyp
Damit ein Offsite Backup zur leistungsfähigen Disaster-Recovery-Lösung werden kann, mit deren Hilfe sich sämtliche Daten schnell wiederherstellen lassen, müssen einige Voraussetzungen gegeben sein. Sowohl die regelmäßige Erstellung und Aktualisierung als auch das Wiederherstellen sollte möglichst weit automatisiert sein. Gerade hier können Cloud Backup-Lösungen ihre Vorzüge ausspielen – denn immer noch arbeiten viele Unternehmen (und nicht nur die ganz kleinen) nicht so professionell wie sie es könnten, sodass einzelne Schritte des Backup-Prozesses von Hand angestoßen werden.
Dabei haben auch heute noch viele mittelständische Unternehmen nicht verinnerlicht, dass ein Offsite Backup stets fester Bestandteil einer Backup-Strategie sein sollte, die beispielsweise der „goldenen“ 3-2-1-Regel folgt: Demnach sollten drei verschiedene (möglichst aktuelle und vollständige) Versionen sämtlicher Daten vorliegen, wobei die Sicherung auf zwei unterschiedlichen Medientypen erfolgen muss – und eine davon sollte sich außerhalb des Standorts in einer abgeschlossenen und vor den gleichen Umwelteinflüssen und Naturkatastrophen geschützten Umgebung befinden.
Backup zur Appliance, Magnetbänder und Co.
Zum Einsatz kommen in vielen Unternehmen selbst konfigurierte Lösungen, die entweder mit Cloud-Speicher oder mit On-Premises-Ressourcen arbeiten – etwa Appliances oder in bestehende Speichersysteme integrierte oder drauf aufsetzende Backup-Funktionen, wie beispielsweise NetApp-Backups oder Backups zur Appliance.
Und auch wenn die Vorzüge von Cloud-Lösungen inzwischen allgemein bekannt sein dürften, haben einige Unternehmen aus der Vergangenheit externe Medien, etwa Festplatten, SSDs oder Bandlaufwerke im Einsatz. Der Vorteil ist hier nicht nur der Preis, sondern vor allem die einfache Integration in ein bestehendes IT-Sicherheitskonzept, das die Cloud möglicherweise noch nicht in ausreichendem Maße im Fokus hat.
Dabei werden Daten mehr oder weniger regelmäßig auf ein transportables Speichermedium geschrieben, das Unternehmen dann als Offsite Backup in ihren Tresor oder an einen anderen sicheren Ort liegen haben. Ein aufwändiger Prozess, wenn es im Ernstfall darum geht, das manuelle Offsite-Backup zurückzuspielen.
Das muss aber nicht heißen, dass die genannten Lösungen wie externe Festplatten, Solid State Disks und Bandlaufwerke komplett ausrangiert werden müssen. Sie können durchaus Teil einer Backup-Strategie bleiben, sollten aber eben nicht in vorderster Front stehen. Auch Magnetbänder haben noch ihre Daseinsberechtigung, da sie sich vor allem für die Langzeitarchivierung von Backups eignen – bekanntermaßen kommt es ab einem gewissen Alter der Daten weniger auf die Wiederherstellungsgeschwindigkeit an. Eine Data Cartridge kann mit Hilfe des aktuellen LTO-8-Standards bis zu 12,8 Terabyte an Daten archivieren und ist auch im Hinblick auf die Nachhaltigkeit empfehlenswert.
Zuverlässiges Offsite-Backup kann unternehmenskritisch sein
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