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04.08.2021

Was ist Multi-Cloud?

Eine Multi-Cloud bietet unterschiedliche modulare Cloud-Lösungen für immer komplexere IT-Prozesse.
Cloud Computing bietet den Vorteil, IT-Ressourcen, Plattformen und Anwendungen nach Bedarf zu beziehen. Das technologische Rückgrat eines Unternehmens passt sich so ganz einfach an neue digitale Herausforderungen an. Eine Multi-Cloud sorgt hier für noch mehr Möglichkeiten – aber was genau steckt eigentlich hinter dem großen IT-Trend?

Was genau ist Multi-Cloud?

Multi-Cloud (aka. Multicloud) ist im Prinzip ein strategisches Cloud-Architekturmodell. Dabei werden verschiedene Cloud-Ressourcen von unterschiedlichen Anbietern parallel genutzt. Eine Multi-Cloud kann sich beispielsweise aus einem europäischen Angebot wie der pluscloud und aus einem oder mehreren Hyperscalern (AWS, Google Cloud Platform, Microsoft Azure) zusammensetzen.

Ein Unternehmen hat im Rahmen eines Multi-Cloud-Konzepts also die Möglichkeit, je nach Bedarf passende Cloud-Dienste unterschiedlicher Anbieter zu nutzen.

Wie unterscheiden sich Multi-Cloud und Hybrid Cloud?

Bei einer Hybrid Cloud werden interne IT-Infrastrukturen eines Unternehmens – man spricht hier auch von on-premise und meint damit Server bzw. eine Private Cloud im unternehmenseigenen Rechenzentrum – um Ressourcen aus einer beliebigen Public Cloud ergänzt. Unternehmen kombinieren also vorhandene interne Systeme gezielt und je nach individuellem Bedarf mit flexiblen Leistungen aus der Cloud. Im Gegensatz dazu kommen in einer Multi-Cloud mehrere Cloud-Lösungen verschiedener Anbieter zum Einsatz.

Welche Vorteile bietet Multi-Cloud?

Es gibt mehrere Vorteile, die sich im Rahmen eines Multi-Cloud-Ansatzes durch die Verteilung von Services auf mehrere Anbieter ergeben. Zu den wichtigsten zählen:

1) Performance und Ausfallsicherheit

Für die Nutzung einer Multi-Cloud sprechen vor allem eine hohe Performance und Ausfallsicherheit. Das bestätigt auch die aktuelle Studie „Status quo und Entwicklungen auf dem deutschen Cloud-Markt“ von techconsult und plusserver. Darin nennen 51 Prozent der Befragten höhere Performance und Geschwindigkeit als Hauptgrund für den Einsatz mehrerer Services in einer Multi-Cloud. 49 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen konnten eine deutliche bis starke Erhöhung der Performance und Verfügbarkeit ihrer IT-Ressourcen feststellen.

2) Höchstmaß an Flexibilität

Unternehmen können in einer Multi-Cloud je nach Anforderung ihrer Workloads unterschiedliche Cloud-Dienste nutzen. Die Erfüllung der individuellen Aufgabe erfolgt über den Zugriff auf genau die Cloud-Ressource, welche die Aufgabe am besten löst.

So lassen sich beispielsweise leistungsstarke Anwendungen von internen Workloads oder Storage-Kapazitäten trennen, um insgesamt konsistente Betriebsabläufe zu gewährleisten. Oder besonders zeitkritische Services werden von lokalen Cloud-Anbietern mit einer minimalen Latenz bereitgestellt. Leistungskritische Anwendungen oder Prozesse wiederum laufen auf der Cloud-Infrastruktur großer Hyperscaler.

Die Studie von techconsult zeigt, dass Unternehmen diese Flexibilität sehr schätzen: 50 Prozent der Befragten konnten die Flexibilität und Agilität der IT-Infrastruktur durch den Einsatz mehrerer Cloud-Anbieter stark bis sehr stark erhöhen.

3) Höhere Skalierbarkeit

Eine Multi-Cloud-Architektur ermöglicht auch einen effizienten Lastausgleich. So können Unternehmen die Verfügbarkeit von Anwendungen, geschäftskritischen Diensten und Datenbanken individuell verwalten. Werden in bestimmten Fällen zusätzliche Kapazitäten, beispielsweise an Storage- und Rechenleistung, benötigt, können diese bequem und einfach hinzugeschaltet werden. Das bestätigen 47 Prozent der befragten Unternehmen der techconsult-Studie: Sie stellten durch eine Multi-Cloud-Umgebung eine deutliche bis starke Erhöhung der Skalierbarkeit ihrer IT-Ressourcen fest.

4) Kein Vendor-Lock-in

Ist ein Anbieter nicht mehr kosteneffizient oder ein Dienst nicht mehr performant oder verfügbar, können Unternehmen auf einen anderen Anbieter wechseln. Das macht Multi-Cloud zu einer sehr attraktiven Infrastruktur und verhindert einen sogenannten Vendor-Lock-in. Das bedeutet, dass Unternehmen nicht an einen speziellen Cloud-Anbieter gebunden sind. Ein wichtiger Faktor für dieses Cloud-Modell: Jedes dritte Unternehmen in der techconsult-Studie gab an, Dienste mehrerer Cloud-Provider einzusetzen, um Vendor-Lock-in-Effekte zu vermeiden.

5) Datenschutz & Sicherheit

39 Prozent der Befragten sagten, dass die Nutzung einer Multi-Cloud-Infrastruktur zu einer deutlichen bis starken Erhöhung der Datensicherheit führte. Das gilt besonders dann, wenn sensible und geschäftskritische Daten zwischen verschiedenen Cloud-Plattformen bewegt werden. Denn dann müssen eine ausreichende Verschlüsselung und entsprechende Zugriffskontrollen umgesetzt werden.

Gibt es bei Multi-Cloud auch Nachteile?

Blog: Multi-Cloud Herausforderungen
Quelle: techconsult/plusserver

Zu den Nachteilen einer Multi-Cloud-Architektur zählt vor allem die gesteigerte Komplexität. Damit einher geht dann auch ein deutlich höherer Aufwand für Security und Management dieser Multi-Cloud-Infrastrukturen. Denn ein aus mehreren Diensten und Providern bestehendes Cloud-Umfeld erfordert eine permanente Überwachung und Verwaltung. Je mehr Anbieter also Teil der Multi-Cloud-Strategie sind, desto höher ist die damit verbundene Komplexität. Dadurch steigt dann entsprechend auch der Planungs- und Verwaltungsaufwand für die einzelnen Clouds. Doch diese Herausforderungen können mit einer gut geplanten Cloud-Orchestrierung gemeistert werden.

44 Prozent der IT-Entscheider empfinden die Security des Datenaustausches zwischen den unterschiedlichen Cloud-Diensten als große bis sehr große Herausforderung. Und 42 Prozent der Befragten stellen eine deutliche bis starke Erhöhung des IT-Management- und Administrationsaufwands fest.

Lesen Sie hier mehr zum Thema Multi-Cloud Security.

Was kostet eine Multi-Cloud?

Wie bei allen Cloud-Modellen richten sich die Kosten nach der tatsächlichen Nutzung (Pay per Use). Wer verschiedene Cloud-Lösungen nutzt, hat Konten bei mehreren Anbietern, unterschiedliche Ansprechpartner und viele Rechnungen. Es geht aber auch einfacher. Der Multi-Cloud Provider plusserver hat Anfang 2021 den ersten Multi-Cloud-Tarif in Deutschland gestartet. plus.one erleichtert Unternehmen die ständige Frage nach Multi-Cloud-Kosten. Denn der Multi-Cloud-Tarif bietet Unternehmen die freie Cloud-Wahl zu einem monatlich festgelegten Budget. Unternehmen können so je nach Anforderung immer die jeweils beste Cloud-Plattform und -Komponente für ihre Anwendungen und digitalen Workloads wählen. Für die Umsetzung und Abwicklung haben sie dabei jedoch nur einen Ansprechpartner, einen Vertrag und erhalten eine Abrechnung.

Herausforderung Multi-Cloud-Management

Wer Multi-Cloud nutzt, kommt ums Management nicht herum. Dafür steht glücklicherweise eine Reihe von Tools zur Verfügung. Dennoch ist es damit allein oft nicht getan, wenn das IT-Team bereits mit anderen Aufgaben voll ausgelastet ist und sich nicht in die Cloud-Welt einarbeiten kann. Hier kann ein Multi-Cloud Provider unterstützen.

Mehr dazu im Beitrag: Herausforderung Multi-Cloud-Management

Multi-Cloud Orchestration

In einer Multi-Cloud hat jede Cloud-Plattform ein eigenes Konto, bietet eigene Konditionen, muss im Blick behalten und gemanagt werden. Da können gerade Unternehmen, deren Kernkompetenz nicht im IT-Bereich liegt, schnell den Überblick verlieren.

Sie können durch die Nutzung von Cloud-Orchestrierung das Management und die Nutzung unterschiedlicher Cloud-Ressourcen und -Dienste vereinfachen. Denn dabei werden gängige Prozesse und Anpassungen möglichst ganzheitlich und zu möglichst großen Teilen automatisiert. Das betrifft beispielsweise das Bereitstellen von Serverkapazitäten, das Hinzubuchen und Dedizieren von Speicherkapazitäten sowie die Verwaltung und Zuteilung von Netzwerkressourcen. Via Cloud-Orchestrierung werden diese Cloud-Dienste der unterschiedlichen Infrastrukturen und Anbieter zu einer zentral gesteuerten Einheit kombiniert.

Cloud-Orchestrierung bietet auch bei Entwicklungsumgebungen großes Optimierungspotential. Hier können Orchestrierungsplattformen das Zusammenspiel einzelner Cloud- und Container-Services optimieren und die notwendigen Ressourcen für Microservices und Anwendungen automatisiert bereitstellen.

Die Studie von techconsult belegt, dass Cloud Orchestration immer wichtiger wird. So setzen bereits 45 Prozent der Befragten IT-Entscheider Cloud-Orchestrierungslösungen ein. Und weitere 46 Prozent planen den Einsatz innerhalb der nächsten zwölf Monate.

Weitere Infos dazu: Multi-Cloud-Orchestrierung: Cloud-Services optimal aussteuern

Multi-Cloud Governance: Ordnung ins Chaos bringen

Klingt komplex, ist aber wichtig: Multi-Cloud Governance sorgt dafür, dass die Vielzahl an Cloud-Ressourcen wirtschaftlich sinnvoll genutzt wird und die Sicherheits- und Compliance-Vorgaben eigehalten werden. Die gute Nachricht: IT-Teams können sich hierbei durch Multicloud-Experten unterstützen lassen.

Mehr dazu: Mit Multi-Cloud Governance erfolgreich in die Cloud

Braucht man eine Multi-Cloud-Strategie?

Eindeutig ja. Denn Multi-Cloud ist kein Produkt. Multi-Cloud ist eine Strategie. Und es lohnt sich, die bereits etablierte Cloud-Nutzung im Unternehmen zu hinterfragen und in eine saubere Strategie zu gießen.

Wie das geht? Dazu haben wir zwei Multicloud-Experten befragt: Man kann kein Stück Multi-Cloud kaufen

Über den Autor

Florian Weigmann ist seit Mai 2022 Chief Portfolio Officer (CPFO) bei der plusserver gmbh. Sein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Bereichen Datenarchitektur und Datensicherheit innerhalb skalierbarer Cloud-Infrastrukturen. Zudem eruiert er gemeinsam mit seinem Team die Mehrwerte neuer virtueller Produkte und Services für die plusserver Kunden und entwickelt das plusserver Angebot entsprechend weiter. Vor seiner Ernennung zum CPFO war er Chief Product Officer bei plusserver.

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