Inhalt
Container in der IT einfach erklärt
Container für den Transport in der Logistik ermöglichen es, Waren jeglicher Art in einer standardisierten “Verpackung” flexibel und schnell mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln zu verschicken und zu verteilen – ob Schiff, Flugzeug, Bahn oder LKW. Ähnlich operieren IT-Container. Sie verpacken eine Anwendung und alle zu ihrer Ausführung erforderlichen Dateien in ein handliches Paket.
Das vereinfacht sowohl die Installation und den Betrieb von Server-Anwendungen als auch deren Management und Verteilung. Somit erleichtern Container den Umgang mit komplexen Server-Anwendungen und ermöglichen eine weitgehende Automatisierung von Rollout-Prozessen im Rechenzentrum. Das ist besonders bei der Bereitstellung von skalierbaren, verteilten Anwendungen innerhalb von Cloud-Umgebungen wichtig.
Warum IT-Container?
Weitere Faktoren, die einen reibungsloses Rollout stören können, sind das der Anwendung zugrunde liegende Betriebssystem, dessen Version und Einstellungen, alle hinzugefügten Pakete und Module oder die Konfiguration des Netzwerks. Die Bereitstellung mehrerer Anwendungen über unterschiedliche Plattformen ist also eine Herausforderung.
Hier bietet der Einsatz von Containern unmittelbare Vorteile: Entwickler verpacken so ihre Anwendungen inklusive aller Abhängigkeiten wie Bibliotheken und Konfigurationsdateien in einem IT-Container. Die Anwendungen werden also nicht mehr direkt auf den Zielsystemen installiert. Die Container stellen die komplette Laufzeitumgebung der Applikation in einem Paket bereit.
So haben Entwickler die Möglichkeit, Anwendungen zwischen verschiedenen Umgebungen hin- und herzuschieben – zum Beispiel für Tests in einem spezifischen Hardware-Umfeld und den Betrieb in einem anderen. Oder sie betreiben Applikationen erst auf einer physikalischen Maschine und dann in einer Private, Public oder Hybrid Cloud.
IT-Container vs. Virtual Machine
IT-Container machen Anwendungen unabhängiger von der Umgebung, in der sie ausgeführt werden. Sie agieren damit ähnlich einer virtuellen Maschine (VM). Während eine VM jedoch ein vollständiges Betriebssystem sowie Applikationen enthält, teilen sich mehrere Container einen Betriebssystemkern. Jede Anwendung erhält lediglich einen neuen User Space und damit eine komplett isolierte Umgebung.
Für welche Anwendungen braucht man IT-Container?
Trotzdem werden Virtualisierungslösungen weder überflüssig noch komplett ersetzt werden. So eignen sich Container zum Beispiel sehr gut für Infrastrukturen, in denen eine große Zahl von Applikationsinstanzen parallel laufen. Sie sind zudem ideal für Anwendungen, welche häufigen Updates und funktionalen Erweiterungen unterliegen. Bei Applikationen, die aus unterschiedlichen Komponenten bestehen und auf einer Microservices-Architektur basieren, bieten IT-Container ebenfalls eine effiziente Möglichkeit, neue Rollouts ohne großen Overhead zu implementieren.
Für andere Anwendungsfelder hingegen ist die Virtualisierung mit Hypervisoren nach wie vor die bessere Wahl: Beispielsweise für die Bereitstellung und den Betrieb von Standard-Serverdiensten wie Datenbankserver, Directory Server oder auch Webserver – also im Prinzip für standardisierte Anwendungen, die längeren Aktualisierungszyklen unterliegen und von Dritten bereitgestellt werden. Somit sind Container eher eine sinnvolle Ergänzung zur Virtualisierung als ein Ersatz.
Anwendungsfall | Beschreibung | Vorteile |
---|---|---|
Microservices-Architektur | Anwendungen werden in kleine, unabhängige Services zerlegt, die jeweils in Containern laufen. | Bessere Skalierbarkeit, Unabhängigkeit der Services, einfacheres Deployment. |
CI/CD Pipelines | Container werden genutzt, um den Build-, Test- und Deployment-Prozess zu automatisieren. | Schnelleres Testen und Deployment, Konsistenz über Entwicklungsumgebungen. |
Test-Umgebungen | Entwickler erstellen Container, um isolierte und reproduzierbare Testumgebungen zu bauen. | Schnelle Bereitstellung und einfache Reproduzierbarkeit von Testszenarien. |
Cloud-native Anwendungen | Anwendungen werden speziell für Cloud-Plattformen entwickelt und laufen in Containern. | Bessere Portabilität zwischen Cloud-Anbietern, effiziente Ressourcennutzung. |
Isolierte Entwicklungsumgebungen | Entwickler nutzen Container, um lokale Entwicklungsumgebungen zu isolieren. | Vermeidung von Konflikten mit lokalen Abhängigkeiten, einfache Verwaltung. |
Datenverarbeitung und Big Data | Container ermöglichen verteilte Datenverarbeitung, z. B. durch Apache Hadoop oder Spark in Container-Clustern. | Skalierbarkeit, flexible Ressourcenverwaltung. |
Edge-Computing | Container können auf Edge-Geräten eingesetzt werden, um Anwendungen nahe an der Datenquelle auszuführen. | Geringere Latenz, effizienter Ressourceneinsatz auf Edge-Geräten. |
Legacy-Modernisierung | Ältere monolithische Anwendungen werden in Container migriert, um sie Cloud-fähig zu machen. | Verbesserte Skalierbarkeit und Wartbarkeit, einfacher Cloud-Einsatz. |
Batch-Verarbeitung | Container werden für Batch-Jobs verwendet, z. B. periodische Datenverarbeitung oder Wartungsskripte. | Einfache Planung und Isolierung von Batch-Prozessen. |
Disaster Recovery | Containerisierte Anwendungen unterstützen schnelle Recovery durch Replikation in anderen Umgebungen. | Schnelle Wiederherstellung, verbesserte Portabilität. |
DevOps-Automatisierung | Container erleichtern das Erstellen und Ausrollen von Infrastruktur durch Infrastructure-as-Code (IaC). | Effizientes Deployment, Automatisierung von Infrastrukturänderungen. |
Machine Learning | Container werden genutzt, um ML-Modelle in einheitlichen, reproduzierbaren Umgebungen zu trainieren und auszuführen. | Konsistente Trainingsumgebung, einfache Bereitstellung von Modellen. |
Serverless Computing | Container werden oft als Basis für serverlose Funktionen genutzt, die nur auf Anforderung laufen. | Hohe Skalierbarkeit, effiziente Ressourcennutzung. |
Multi-Cloud-Strategien | Container ermöglichen den Betrieb derselben Anwendung auf verschiedenen Cloud-Plattformen. | Vermeidung von Vendor-Lock-in, Flexibilität in der Wahl der Cloud-Anbieter. |
Welche Vorteile haben Container in der IT?
Beschäftigten sich in den letzten Jahren vorwiegend Entwickler mit der Thematik von Containern, so gewinnt sie jetzt auch bei Entscheidern immer mehr an Bedeutung. Vorangetrieben wird dieser Wandel durch steigende Anforderungen an Agilität, Flexibilität, Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit in der IT-Landschaft: So müssen Unternehmen zunehmend in der Lage sein, Geschäftsmodelle und Geschäftsprozesse möglichst schnell zu digitalisieren, um konkurrenzfähig zu bleiben. Dazu ist es erforderlich, schnell und kostenoptimiert neue mobile und Cloud-native Anwendungen zu entwickeln.
Auch Kunden erwarten rund um die Uhr Zugriff auf Anwendungen und Daten sowie die schnelle Bereitstellung neuer Funktionen oder wichtiger Updates. Dabei gestaltet sich die zugrunde liegende IT-Infrastruktur zunehmend heterogen: Anwendungen liegen in Clustern, in Private-, Public- oder Hybrid-Cloud-Umgebungen.
Vor diesem Hintergrund wird es in Zukunft noch wichtiger, dass Entwickler und IT-Betrieb enger zusammenarbeiten, um schnell und effizient leistungsfähige Anwendungen bereitzustellen. So unterstützen Container-Technologien besonders die Entwicklung im Bereich DevOps (Development + IT Operations), bei der es genau um diese Thematik geht. Denn während Entwickler daran arbeiten, schnell neue Releases zu entwickeln, zu testen und auszurollen, steht für den IT-Betrieb die stabil laufende hochsichere IT-Infrastruktur im Vordergrund, die nach Möglichkeit nur wenn nötig verändert wird.
Beide Fachbereiche stehen hier vor der großen Herausforderung, ein Gleichgewicht zwischen Stabilität und schnellem Rollout innovativer Neu- oder Weiterentwicklungen von Applikationen zu finden. Die Verzahnung von Development und Operations erleichtert diese Bestrebungen.
Was ist "Container as a Service"?
„Container as a Service“-Angebote (CaaS) bzw. extern gemanagte Container-Umgebungen (aka Managed Kubernetes) gewinnen an Bedeutung, um Unternehmen einen schnellen Einstieg zu ermöglichen. Sie unterstützen die Firmen dabei, ihre Anwendungen in Containern zu erstellen, zu organisieren, zu skalieren, zu verwalten und vor allem zu orchestrieren. Dabei kommt in der Regel Kubernetes als Orchestrierungslösung zum Einsatz. Denn die Vielzahl an einzelnen Containern lässt sich manuell nur mit hohem Aufwand verwalten. Mit Container as a Service können Unternehmen ihre Anwendungen schnell und flexibel bereitstellen, und sie bezahlen jeweils nur die Ressourcen, die sie auch tatsächlich benötigen.
Setzen Sie Container effizient im Unternehmen ein
Über den Autor
Erfahren Sie mehr
Blog
Was ist Kubernetes?
Blog
Was ist Container-Orchestrierung?
Produkte
Container
Produkt
Managed Kubernetes
Testversion
Testen Sie jetzt Managed Kubernetes
Event
Cloud TechCenter Days
Haben Sie noch Fragen?
Senden Sie mir einfach eine Nachricht mit Ihrem Anliegen und ich melde mich schnellstmöglich zurück.