- Ziel der Allianz ist die Reduzierung der Abhängigkeit von proprietärer Software in der öffentlichen Verwaltung
- Mit Nextcloud, Open-Xchange und Univention haben drei der wichtigsten deutschen Open-Source-Unternehmen die Sovereign Productivity Suite (SPS) gegründet
- plusserver unterstützt die Initiative als starker Partner für Infrastruktur und Vorreiter im Bereich digitaler Souveränität
Köln, 20.10.2021: Eine Allianz von Open-Source-Herstellern, bestehend aus Nextcloud, Open-Xchange und Univention, will die öffentliche Verwaltung bei der datenschutzkonformen Digitalisierung unterstützen. Dazu haben die Partner zu Beginn des Jahres die Sovereign Productivity Suite (SPS) als alternative Software-Suite für den öffentlichen Sektor angekündigt. Mit plusserver wird nun einer der führenden Anbieter von sicheren Cloud-Lösungen aus Deutschland und Gründungsmitglied von Gaia-X die Allianz bei der Entwicklung eines SaaS-Angebots und dem Go-To-Market unterstützen. Ziel ist es, die gefährliche Abhängigkeit der öffentlichen Hand von nur wenigen Anbietern zu reduzieren und eine Alternative anzubieten, die auf Open-Source-Technologie basiert, offen konzipiert ist und die hohen Ansprüche an den Datenschutz in Deutschland erfüllt.
Moderne digitale Lösungen für die öffentliche Verwaltung müssen alle Funktionen für Kommunikation und Kollaboration bei der Büroarbeit bieten und gleichzeitig die Kompatibilität zu Fachverfahren ermöglichen. Die Partner der Allianz haben sich ähnlich wie Gaia-X das Ziel gesetzt, mit Unterstützung von und in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand die Weiterentwicklung, Integration und User-Experience einer offenen Software-Lösung kontinuierlich auszubauen, um eine vollwertige europäische Alternative zu den Lösungen amerikanischer Softwarekonzerne anbieten zu können. Dabei spielt das Thema Technologie- und Datensouveränität eine wichtige Rolle – ein Aspekt, der vor allem für Behörden entscheidend ist.
Bisherige Abhängigkeit in der Verwaltung aufgrund fehlender Alternativen
Bisher setzt die öffentliche Verwaltung aus Mangel an praktikablen Alternativen weitgehend auf proprietäre Software. Eine Marktanalyse des Bundesinnenministeriums stellte fest, dass die überwiegende Mehrheit aller Behörden in Deutschland Office-Produkte von einem einzelnen Unternehmen aus den USA nutzt. Dies führt nicht nur zu einer Abhängigkeit und einer quasi Monopolstellung des Anbieters mit Sitz in den USA, sondern geht auch einher mit großen Datenschutzbedenken. Denn noch immer bleibt vielfach die Problematik der Datenspeicherung und des Datentransfers bei außereuropäischen Anbietern ungelöst.
Vor diesem Hintergrund wurde Anfang des Jahres eine Allianz für die Entwicklung von SPS gegründet. Die anhaltende Rechtsunsicherheit bei der Nutzung von Diensten der außereuropäischen Anbieter soll durch die Bestrebungen der Partner aufgelöst werden. Durch den Betrieb als On-Premises-Lösung in den Rechenzentren der Behörden oder als SaaS-Lösung in einem DSGVO-konformen Rechenzentrum wie dem von plusserver, behalten öffentliche Einrichtungen die Kontrolle über die Datenströme und sichern so ihre digitale Souveränität.
Fit für Gaia-X
Um den digital souveränen und selbstbestimmten Umgang mit Daten und Prozessen in der Verwaltung zu gewährleisten, wollen die Unternehmen dafür sorgen, dass die Lösung auch Gaia-X-kompatibel sein wird. Daher besteht SPS nicht nur aus bewährten Open-Source-Bausteinen, sondern soll auch SCD-fähig (Self-Contained Deployment) sein. Das bedeutet, dass die Implementierung einer Lösung ohne Einsatz von aufwendigen Tools möglich ist und zudem mit anderen Systemen über ein User Interface (UI) integriert werden kann. Die Kompatibilität mit Gaia-X soll es Behörden und andere Institutionen des öffentlichen Sektors in der Zukunft ermöglichen, zusammenzuarbeiten und Informationen auszutauschen, ohne dass dabei Daten ein bestimmtes Rechenzentrum verlassen müssen. Die Bestrebungen sollen dazu führen, dass die öffentliche Verwaltung nicht nur unabhängiger von einzelnen Anbietern wird, sondern auch souveräner im Umgang mit Daten der Bürger.
“Die Möglichkeit, die Sovereign Productivity Suite bald auch als komfortables SaaS-Angebot in der plusserver Cloud beziehen zu können, ist besonders für kleinere Einrichtungen der öffentlichen Hand sehr attraktiv. Sie können damit ohne große eigene Aufwände schnell eine attraktive Open-Source-Produktivitäts- und Kollaborationslösung für ihre Mitarbeitenden bereitstellen und sich damit zukunftsfähig und digital souverän aufstellen. Die Zusammenarbeit mit plusserver ermöglicht daher eine noch breiteres Einsatzspektrum von SPS”, sagt Peter Ganten, CEO der Univention GmbH.
Frank Karlitschek, CEO Nextcloud GmbH, ergänzt: “Die Zusammenarbeit aus der Ferne ist heute ein Schlüssel für Produktivität. Erschwert wird das Ganze jedoch dadurch, dass Eigentumsverhältnisse und der Speicherort von Daten auf Online-Kollaborationsplattformen rechtlich und praktisch unklar sind. Die Sovereign Productivity Suite schließt diese Lücke. Sie ermöglicht einen effizienten digitalen Arbeitsplatz, ohne die rechtlichen und Compliance-Risiken geschlossener Plattformen von ausländischen Hyperscalern. Die SPS bringt das zentrale Anliegen des öffentlichen Sektors – digitale Souveränität – entscheidend voran.
“SPS ist eine offene Kommunikations- und Kollaborationsplattform, die auf markterprobter Software basiert und speziell für den öffentlichen Sektor entwickelt wurde. Die Zusammenarbeit mit plusserver wird allen Organisationen des öffentlichen Sektors, insbesondere Organisationen mit einer geringeren Anzahl an Benutzern, einen schnellen Start sowie digitale Souveränität und den Schutz der Privatsphäre ermöglichen – ohne dafür in zusätzliche Hardware investieren und neue Systeme verwalten zu müssen”, so Andreas Gauger, CEO der Open-Xchange GmbH.
Alexander Wallner, CEO bei plusserver: “plusserver ist stolz darauf, die Sovereign Productivity Suite als starker Infrastrukturpartner zu unterstützen. Mit unserer datensouveränen Cloud und mit den zertifizierten deutschen Rechenzentren bieten wir dem öffentlichen Sektor eine Lösung für die digitale Kommunikation und Kollaboration am Arbeitsplatz. So vermeiden Anwender Abhängigkeiten und damit verbundene rechtliche Unsicherheiten mit Blick auf den Datentransfer. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur digitalen Souveränität.”
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